Einen Wintergarten bauen: Das müssen Sie beachten!
Durch den Anbau eines Wintergartens an das bestehende Eigenheim soll der Raum nach außen geöffnet und die Natur ein Stück weit in die Wohnung geholt werden. Bevor der Bau eines Wintergartens in Angriff genommen werden kann, sind allerdings einige Vorüberlegungen notwendig, damit das Projekt sicher zu einem Erfolg wird. Wir haben die wichtigsten Fragen rund um das Wintergarten bauen einmal aufgegriffen.
Welche Arten von Wintergarten gibt es eigentlich?
Grundsätzlich unterscheidet man bei Wintergärten zwischen einem Kaltwintergarten und einem Wohnwintergarten. Der Kaltwintergarten wird zumeist in Leichtbauweise errichtet, verfügt über keinerlei Heizung und stellt eher einen erweiterten Balkon als denn einen vollwertig erweiterten Wohnraum dar. Der Kaltwintergarten wird ohne aufwändige Umbaumaßnahmen an der bestehenden Bausubstanz einfach an eine Hauswand angebaut. Der Nachteil: Es gelangt nicht mehr Licht als vorher in die Innenräume. Dafür bietet der Kaltwintergarten Schutz vor Wind und Wetter und verlängert im Vergleich zu einem offenen Balkon die Dauer der Nutzung. Bis auf wirklich kalte Wintertage ist ein Aufenthalt im Kaltwintergarten problemlos das ganz Jahr über möglich.
Aufwändiger, dafür aber auch luxuriöser, ist der Bau eines Wohnwintergartens. Diese Art Wintergarten wird in robuster Bauweise gefertigt, verfügt über eine Heizung und, falls gewünscht, auch über Wasser- und Stromanschlüsse. Für den Wohnwintergarten wird an einer Hauswand ein kompletter Durchbruch durchgeführt und der Wintergarten anschließend als vollständiges, neues Bauelement angefügt. Durch großzügige Glaselemente oder großformatige Kunststofffenster wird der Lichteinfall in das Gebäudeinnere wesentlich erhöht. Der Wohnwintergarten ist eine vollständige Wohnraumerweiterung und lädt daher auch in kalten Wintertagen zum gemütlichen Verweilen ein.
Ist der Bau und Unterhalt eines Wintergartens teuer?
Auch bei den Anschaffungskosten muss zwischen Kalt- und Wohnwintergarten unterschieden werden. Während es für Kaltwintergärten vorkonfektionierte Bausätze gibt, die vergleichsweise schnell in Eigenleistung errichtet werden können, ist jeder Wohnwintergarten ein umfangreiches Bauprojekt, dass sich nur mit professioneller Unterstützung und einer gründlichen Planung im Vorfeld durchführen lässt. Auch in Sachen Folgekosten ist ein Wohnwintergarten nicht zu unterschätzen. Hier sind es vor allem die Kosten für Heizung, Lüftung und Stromversorgung, die monatlich zu Buche schlagen.Extrem wichtig bei einem Wohnwintergarten: Die optimale Verglasung der Außenfenster. Gerade durch die oft sehr großzügig ausgelegten Fensterflächen kann bei mangelnder Isolierung eine Menge Heizenergie aus dem Gebäudeinneren verloren gehen!
Was muss ich bei der Planung für einen Wintergarten beachten?
Das wichtigste bei der Planung eines Wintergartens ist natürlich der Grundriss. Wie lang und wie breit kann und soll das neue Wohlfühlparadies werden? Davon abhängig ist nämlich die Dachkonstruktion, das dort eingesetzte Material und das nötige Gefälle. Weiterhin muss im Vorfeld bereits entschieden werden, wie wind- und wasserfest der Wintergarten ausgeführt werden soll und wie genau der Durchgang zum Hausinneren realisiert wird. Während bei Kaltwintergärten hier eine wärmeisolierende Außentür nahezu Pflicht ist, reichen bei einem Wohnwintergarten eventuell bereits Durchbrüche ohne eigene Türen. Wichtig sowohl bei Kalt- als auch Wohnwintergärten: Die Wahl der richtigen Verglasung.
Wie heize ich einen Wintergarten energiesparend?
In einem Kaltwintergarten, der in den Wintermonaten nur sporadisch genutzt wird, stellen gasbetriebene Heizpilze tatsächlich die kostengünstigste, umweltfreundlichste Art des Heizens dar. Heizpilze sind in der Anschaffung zwar recht teuer, dafür halten sich die Folgekosten im Rahmen.
Die praktische, leider auch hinsichtlich Strombedarf sehr teure, Lösung für Kalt- und Wohnwintergärten sind elektrische Heizungen. Diese kosten in der Anschaffung stellenweise weniger als 50 Euro, lassen sich bequem mit jeder Steckdose verbinden und sind innerhalb weniger Minuten in Betrieb genommen. Leider ziehen die Heizungen immens viel Strom – spätestens bei der Jahresendabrechnung kommt dann die böse Überraschung. Glücklich der Eigenheimbesitzer, der bereits eine moderne Wärmepumpentechnik in seinem Hause sein Eigen nennt. Der neue Wintergarten lässt sich hier einfach in den bestehenden Kreislauf integrieren – eine überaus günstige, ökologisch unbedenkliche Art, Wohnwintergärten auf Temperatur zu halten. Bei neu zu installierenden Wohnwintergärten wird auch gerne auf Fußbödenheizungen zurückgegriffen. In Kombination mit zusätzlichen Flachheizkörper bringen Fußbödenheizungen eine besonders hohe Wohnqualität mit sich. Fußbödenheizungen lassen sich auch nachträglich in bestehende Heizsysteme integrieren.
Völlig emmisionsfrei und dazu noch ohne Verbrauchskosten ist der Betrieb einer Solaranlage. Eigenheimbesitzer, deren Immobilie die Voraussetzungen für eine Solaranlage auf dem Dach erfüllt, können hier sogar staatliche Förderungen erhalten.
Ist ein Wintergarten genehmigungspflichtig?
Sofern Kaltwintergärten nicht als Wohnraumerweiterung verstanden werden, sind sie in der Regel genehmigungsfrei. Anders bei Wohnwintergärten – hier ist immer eine amtliche Baugenehmigung erforderlich. Das kommunale Bauamt steht Ihnen hier als Ihr Ansprechpartner zur Verfügung. Bereits in der Planungsphase zu Ihrem neuen Wohnwintergarten sollten Sie in einem Gespräch mit dem Bauamt daher klären, ob Sie eine bestimmte Bauform einhalten müssen, welche Auflagen in Sachen Brandschutz und Energieeinsparverordnung Sie erfüllen müssen und natürlich, ob es für Ihr Projekt eventuell sogar Genehmigungsfreistellungen gibt.
Fazit zum Wintergarten
Fakt ist: Mit keiner anderen Umbaumaßnahme bringt man so viel Licht und Nähe zur Natur in die eigenen vier Wände wie mit einem Wintergarten. Wichtig bei der Planung ist vor allem, wie der Wintergarten später genutzt werden soll. Reicht ein “erweiterter, regenfester Balkon”, oder soll der Wintergarten als komplett neues, zusätzliches Zimmer genutzt werden? Sowohl Kaltwintergärten als auch Wohnwintergärten haben beide Ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile, die es gründlich gegeneinander abzuwägen gilt.
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